Staffelstern in Limburg angekommen


Der Staffelstern der bundesweiten Aktion Dreikönigssingen ist im Hohen Dom angekommen. Sternsingerinnen und Sternsinger aus den Pfarreien St. Markus Frankfurt-Nied und St. Peter und Paul Bad Camberg haben ihn am Dreikönigstag, 6. Januar, nach Limburg gebracht und Weihbischof Dr. Thomas Löhr übergeben. Der Staffelstern tourt seit 2017 durch Deutschland und ist immer ein Jahr in der Diözese zu Gast, in der die bundesweite Sternsingeraktion im nächsten Jahr eröffnet wird. Am 30. Dezember 2022 wird dies in Frankfurt im Bistum Limburg der Fall sein.
„Der Staffelstern ist ein Zeichen für das Engagement von tausenden Mädchen und Jungen, die jedes Jahr als Sternsingerinnen und Sternsinger unterwegs sind und Geld für arme Kinder weltweit sammeln. Er wird uns bei den Vorbereitungen auf die bundesweite Eröffnung begleiten und will Lust machen, die größte Hilfsaktion von Kindern für Kinder zu unterstützen“, erklärte Melanie Goßmann vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Limburg. Die Sternsingerinnen und Sternsinger aus der Pfarrei St. Markus Frankfurt-Nied haben den Staffelstern aus Regensburg, dort fand in diesem Jahr die bundesweite Aktionseröffnung statt, mit ins Bistum Limburg gebracht. Den Bad Cambergern Königinnen und Königen kam in diesem Jahr die ehrenwerte Aufgabe zu, dem Papst in Rom den Sternsingersegen zu spenden. Beide Sternsingergruppen waren begeistert von den Erlebnissen in Regensburg und in Rom und berichteten davon im Gottesdienst mit Weihbischof Löhr.
Dank für großartiges Engagement
„Es ist einfach großartig, was Ihr und die vielen anderen Mädchen und Jungen als Sternsingerinnen und Sternsinger Jahr für Jahr leistet. Corona schränkt vieles ein. Mit kreativen Ideen und viel Gemeinschaftssinn gelingt es aber trotzdem, vielen Menschen eine Freude zu machen und ihnen den besonderen Segen zu bringen. Ganz herzlichen Dank dafür“, lobte Löhr.
Weihbischof Löhr erinnerte in seiner Predigt daran, dass die Sterndeuter auf ihrer Suche nach Jesus, dem Sohn Gottes, ausgerechnet an Herodes gerieten. Ihre Frage an ihn, wo denn der neugeborene König der Juden sei, habe letztlich zum grausamen Kindermord von Bethlehem geführt. Das hätten die drei Weisen natürlich nicht gewollt und es sei auch nicht ihr Fehler gewesen. Schließlich habe es ja auch nahe gelegen, den neugeborenen König im Palast zu suchen. Im Laufe der Zeit würden die drei jedoch erkennen, dass es sich bei Jesus um einen besonderen König ganz anderer Art handle.
Gott kommt nicht mit Macht in die Welt
„Jesus, der neugeborene König, nicht im Reichtum eines Palastes geboren. Nicht dort, wo auch bisher die Mächtigen ihren Platz haben. Sondern in einem Haus, das bei Lukas ein Stall genannt wird. In einer Krippe liegend. Nur die Erscheinung vom Himmel her macht es möglich, dass die Weisen ihr Ziel finden. Gott selbst setzt vom Himmel her einen neuen Anfang. Diese Geburt markiert einen Wendepunkt in der Geschichte“, sagte Löhr. Gott komme nicht mit Macht in die Welt und er ist nicht ein Unterdrücker in einer langen Reihe von vielen anderen. Gott habe seinen Sohn in die Armut der Welt gesandt und Hirten seien die ersten Menschen gewesen, die erfahren haben, dass Gott in dem Kind mit Namen Jesus Mensch geworden ist. In den Hirten seien die einfachen, die kleinen, die verachteten zu erkennen, denen sich Gott zunächst offenbarte. „Die Weisen scheinen eine andere Welt zu repräsentieren. Doch sie erkennen und bestätigen das Wunder. Auch wenn über Jahrhunderte ihre Geschenke die Aufmerksamkeit anziehen, so ist vielmehr ihre Haltung der eigentliche Kern des Geschehens. Sie fallen nieder und beten an“, erklärte Löhr.
Das Kind in der Krippe bleibt arm
Mit Blick auf diese Haltung der drei Könige müsste heute kritisch auf die Machthaber geschaut und ihr Umgang mit den Armen in den Blick genommen werden. Dies gelte für die politischen Machthaber genauso wie für die kirchlichen. „Haben wir als Kirchen insgesamt und haben die Verantwortlichen in ihnen nicht immer noch viel Macht und Geld und Privilegien, die uns von den Armen trennen“, fragte Löhr. Er griff eine Aussage von Papst Franziskus auf, der sich zu Beginn seines Pontifikats eine Kirche wünschte, die arm und die Armen da sein müsste. Aus seiner südamerikanischen Heimat habe der Heilige Vater die Erfahrung mitgebracht, dass Arme nur zu einer armen Kirche wirklich Zugang finden und sich in ihr zuhause fühlten. „Die Geschenke, das Gold, der Weihrauch – in der Antike ebenso kostbar wie die Myrrhe – werden nicht Grundstock eines großen Vermögens. Das Kind in der Krippe bleibt arm und ist gerade so der verheißene Retter“, sagte Löhr.
Der Blick auf die Armen und die Bereitschaft anderen zu dienen, sei aber nicht nur eine Frage der Strukturen, sondern vor allem eine, die im Innersten der Herzen beantwortet werden müsste. Die drei Weisen hätten sich vor dem Kind in der Krippe niedergekniet, um es besser sehen zu können und es verehrt. „Es geht um mehr als eine äußerliche Körperhaltung. Es ist eine innere Einstellung, vertraut vor allem in der Anbetung der Eucharistie. Wer kniet, gesteht ein, klein zu sein vor dem großen Gott. Gott aber erhöht die Niedrigen, wie Maria im Magnificat singt. Gerade er schenkt dem Menschen seine Würde“, so Löhr. Das Knien erkenne die Größe Gottes an und achte die Würde der Kleinen.

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