Maria trägt einen Taufschal - Maria 2.0-Aktion


Noch bis zum 12. September tragen die Marienfiguren in den sechs Kirchen der Pfarrei Sankt Margareta einen Taufschal mit der Aufschrift „Maria 2.0 – Gleiche Würde, gleiche Rechte“. Die Gruppe mahnt mit dieser Aktion aus Anlass der beiden Marienfeste am 8. und 12. September und aus Anlass der laufenden Synodalversammlung des Synodalen Weges in Deutschland in Frankfurt an, dass grundlegende Reformen in der katholischen Kirche im Sinne von Partizipation, Inklusion und Gleichberechtigung weiterhin ausstehen.
Am 8. September wird an die Geburt von Maria erinnert, am 12. September die Namensgebung Marias gefeiert, das heißt: Wir feiern, dass Maria von ihren Eltern nach Jerusalem in den Tempel zu Gott gebracht wurde. "Würden wir es mit dem christlichen Glauben vergleichen, entspräche das in etwa unserer Taufe", heißt es in einer Mitteilung von Maria 2.0. "In der Taufe wird jedes Kind gesalbt und damit von Gott zur Priesterin, Prophetin und Königin berufen." Maria als „Himmelskönigin“ sei uns geläufig. Dass sie eine Prophetin war, wird auch niemand bestreiten. Dass Maria aber auch als Priesterin fungierte und in liturgischen Gewändern die Apostel lehrte, sei seit 1916 mit großem Erfolg verschwiegen und Darstellungen dazu verboten worden. In den Jahrhunderten zuvor hatte niemand an dieser Darstellung Anstoß genommen. "Deshalb besaß Maria bereits die volle Taufwürde, auch ohne getauft zu sein", heißt es in der Mitteilung. Und natürlich brauche Maria sowieso nicht getauft zu werden, um eine Christin zu sein, weil sie, wie alle anderen Jünger und Jüngerinnen auch, beim Pfingstereignis direkt mit der heiligen Geistkraft Gottes beschenkt worden sei.
"Wir vereinnahmen Maria deshalb nicht, wenn wir ihr einen weißen Taufschal umlegen - wir machen damit nur sichtbar, was unsichtbar von innen heraus bereits vorhanden ist", schlussfolgern die Aktivistinnen von Maria 2.0. Gott schenke in der Taufe allen Menschen eine besondere Würde. Es liege allein an den Menschen, diese Würde für alle Menschen auch mit den gleichen Rechten auszustatten. "Ja, wir meinen sogar: Gott gibt uns den Auftrag, alle Menschen aufgrund dieser von Gott geschenkten Würde auch mit den gleichen Rechten auszustatten. Darauf nimmt die Aufschrift der Tauf-Schals Bezug."