Jesu Visitenkarte
Die Trommeln der eritreischen Gemeinde bringen den Kirchenraum von Sankt Markus in Frankfurt-Nied zum Schwingen, begleitet von dem fröhlichen rhythmischen Klatschen der Kirchenbesucher. Sie erleben den Einzug von Bischof Georg Bätzing, der am Sonntag, 6. Mai, mit etwa 700 Katholiken den „Gottesdienst der Nationen“ zum Abschluss seiner Visitation im Pastoralen Raum Frankfurt Nied-Griesheim-Gallus feiert.
Die Seelsorger aus den sieben Kirchen des Pastoralen Raumes repräsentieren rund 17.000 Katholiken und die bei ihnen beheimateten sechs muttersprachlichen Gemeinden - die italienische, französisch sprechende, polnische, eritreische, afrikanische und slowakische. "Was ist katholisch? - Das hier ist katholisch!" hob der Bischof angesichts der Vielfalt an Nationen hervor. Die "Vielfalt" als Charakteristikum des alles umfassenden Glaubens durchzog denn auch wie ein roter Faden diesen Gottesdienst. In seiner Predigt verwies der Bischof auf die Botschaft Jesu: „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe.“ Das gelte auch heute: "Wir sind Jesu `Visitenkarte`", rief er den Gläubigen zu.
Zusammen mit dem priesterlichen Leiter des Pastoralen Raumes, Pfarrer Rolf Glaser, konnte sich der Bischof bei seiner Visitation überzeugen von der Lebendigkeit und Vielfalt des Gemeindelebens in diesen Stadtteilen. „Katholisch meint Vielfalt“, so ihre gemeinschaftliche Botschaft. Sie umfasst und umgreift das gerade in den westlichen Stadtteilen Frankfurts besonders ausgeprägte multikulturelle Leben der Main-Metropole.
So konnte der Bischof auch eine Unterkunft für Menschen in Not besuchen und die dort wohnende Flüchtlingsfamilie in Sankt Markus treffen. Ein Anlass mehr für den Bischof, auf die besondere Notlage von Menschen zu verweisen, die in ihren Ländern bedroht sind und gehindert werden, dort ihren Glauben zu leben.