„Ein alarmierendes Zeichen für unsere Demokratie"
Die Evangelische Kirche in Frankfurt und Offenbach und die Katholische Kirche Frankfurt äußern in einer gemeinsamen Erklärung ihr Entsetzen über den Anschlag in Halle an der Saale. Es sei „ein alarmierendes Zeichen für unsere Demokratie“, wenn „jüdische Menschen in deutschen Synagogen nicht mehr sicher sind“. Beide Kirchen rufen ihre Mitglieder dazu auf, jeder Form von Antisemitismus entgegenzutreten, und wollen noch stärker „an der Seite der jüdischen Gemeinde auftreten“.
Die Erklärung im Wortlaut:
Wir sind entsetzt über die grausamen Taten in Halle an der Saale. Zwei Menschen wurden ihre Opfer. Wir trauern um diese Menschen und sind mit unseren Gedanken und Gebeten bei ihren Angehörigen. Wir sind verbunden mit der jüdischen Gemeinde in Halle, der diese Tat galt und die Stunden der Angst durchlebt hat.
Wenn jüdische Menschen in deutschen Synagogen nicht mehr sicher sind, ist das ein alarmierendes Zeichen für unsere Demokratie! Wenn Deutsche nach zwei Generationen den Tod von sechs Millionen Jüdinnen und Juden noch immer leugnen, dann bedeutet das, dass wir nicht nachlassen dürfen in der kritischen Aufarbeitung unserer eigenen Geschichte.
Wir, die Evangelische Kirche in Frankfurt und Offenbach und die Katholische Kirche Frankfurt, verurteilen diesen geplanten Anschlag gegen jüdische Mitmenschen, der zwei Menschen in den Tod gerissen hat.
Wir klagen diejenigen an, die gewissenlos antisemitische Hetze in den sozialen Medien und Netzwerken verbreiten.
Wir rufen unsere Mitglieder dazu auf, mutig jeder Form des Antisemitismus entgegenzutreten.
Deshalb wollen wir von nun an noch stärker an der Seite der jüdischen Gemeinde auftreten und mit ihr zusammenschmerzliche Gedenktage wie die Novemberpogrome gemeinsam erinnern.