Die goldene Tür der Hoffnung
FRANKFURT.- Türen, die sich öffnen, sich schließen, durch die man stolpert, an denen man scheitert, die aber auch ein Tor zu Hoffnung und Freiheit sind. 24 + 13 Türen setzen seit Dienstag, 10. Oktober, in Frankfurt ein Zeichen für seelische Gesundheit: im Kaiserdom, bei der AOK, in Kirchen, in einer Bank oder einem Hotel stehen einen Monat lang die künstlerisch gestalteten Türen, die von 37 kreativen Teams, darunter viele Menschen mit psychischen Krankheiten, in den vergangenen Monaten geschaffen wurden.
Organisiert wurde diese ungewöhnliche Ausstellung vom Referat Seelsorge für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung im Bistum Limburg und der frankfurter werkgemeinschaft fwg. Schon seit einiger Zeit trug sich Angela Ruhr, die zuständige Referentin in Frankfurt, mit dem Gedanken eines solchen Kunstprojektes. Doch wie Jochen Straub, Leiter des Referates Seelsorge für Menschen mit Behinderung in Limburg, bei der Ausstellungseröffnung in Frankfurt betont, galt es jede Menge Schwierigkeiten zu überwinden ? von der Beschaffung der Türen bis zu ihrer Standsicherheit, vom Werben um Künstler bis zur Betreuung im Entstehungsprozess, vom Finden der Präsentationsorte bis zur Organisation von Einladungen, Vernissage und Finissage.
Aus 24 wurden 37
Ausgeschrieben war das Projekt ursprünglich für 24 Türen. Doch dann kamen weit mehr interessierte Teilnehmer zusammen. Die Veranstalter beschlossen schnell, allen die Chance zu geben, eine der Türen zu gestalten. Im Frühjahr hatte dafür die Schreinerei der Reha-Werkstätten des Frankfurter Vereins für soziale Heimstätten die Tür-Konstruktionen entworfen und gezimmert. Dann wurde gesägt, gemalt, geklebt, sodass aus der ursprünglich weißen Einheitstür ganz unterschiedliche Kunstwerke von ungeheurer Ausstrahlung entstanden.
Schließlich wurden es 37 Objekte, die sich bis zum 10. November im öffentlichen Raum bewundern lassen. Die Türen-Kunstroute erstreckt sich so von Frankfurt mit 26 Standorten über Hattersheim und Hofheim, Hanau und Oberursel bis nach Limburg, wo eine Tür im Bischöflichen Ordinariat steht. Selbst ins westfälische Münster wanderte eines der Objekte.
Online-Adventskalender zeigt alle Objekte
Am 10. November werden alle Türen zusammengeführt zur Finissage im Cassella-Park. Bis dahin setzen sie im öffentlichen Raum kraftvolle Zeichen für seelische Gesundheit. „Wir wollten zeigen, dass immer wieder eine Tür aufgeht, auch wenn die Krankheit oft alles überstrahlt“, erzählt Charlotte Richard. Gemeinsam mit Kathinka R. hat sie einen „blauen Engel“ aus Papier geschaffen, der durch eine goldene Tür tritt, die Freiheit, Liebe und Hoffnung verspricht, aber auch Scheitern und Trauer nicht verschweigt.
Eröffnet wurde die Schau bewusst am 10. Oktober, dem 25. Internationalen Tag der seelischen Gesundheit, wie fwg-Geschäftsführer Tosten Neubacher betont. Am 1. Dezember öffnet sich darüber hinaus der Online-Adventskalender von „24 Türen“ und zeigt täglich bis zum 6. Januar, dem Fest der Heiligen drei Könige, eine andere Tür des Projektes. (dw)
Informationen im Internet unter www.24türen.de