FRANKFURT, 12.03.2021
Zeichen der Hoffnung und der Zuversicht
Das Große Frankfurter Stadtgeläut erklingt zu Ostern wieder
Am Karstamstag erklingt das erste Mal seit zehn Monaten wieder das Große Stadtgeläut in der Frankfurter Innenstadt. Für Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker stellt das Geläut immer wieder einen besonderen Moment im Jahr dar, in diesen Zeiten besonders.
„Es soll ein zusätzliches Zeichen der Hoffnung und der Zuversicht sein, wenn wir im Rahmen der vorsichtigen Lockerungen der Corona-Beschränkungen an Karsamstag von 16.30 bis 17 Uhr unser Großes Stadtgeläut wieder erklingen lassen. Auch wenn uns Abstandhalten und Maske in der Innenstadt noch immer vor Augen führen, dass wir noch nicht in der gewünschten Normalität angelangt sind, so möchte ich doch auch den Menschen Mut machen und zeigen, dass wir die Wünsche der Menschen in unserer Stadt ernst nehmen. In den zurückliegenden Monaten haben sich viele Frankfurterinnen und Frankfurter gemeldet, die diese lange und schöne Tradition vermissen, auch wenn wir als kleinen Ersatz die Glocken im Internet oder über das Radio haben erklingen lassen. Doch für viele Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt ist das Erleben dieses einzigartigen Klangerlebnisses ein Stück Heimat, das ich Ihnen ab Ostern auch wiederschenken möchte“, erklärte Becker am Donnerstag, 11. März.
Um jedoch allen das Klangerlebnis nahezubringen, wird das Große Stadtgeläut auch wieder online zu hören sein.
„Für diejenigen Frankfurterinnen und Frankfurter, die aus eigenen Überlegungen heraus den Weg in die Innenstadt nicht nehmen möchten oder dies nicht können, werden wir aber dennoch parallel das Große Stadtgeläut auch online auf der Internetseite der Stadt Frankfurt anbieten. So kann man dieser in Deutschland einmaligen Klangkomposition entweder von zuhause aus oder bei einem Spaziergang durch die Stadt lauschen. Wir setzen dabei auf die Eigenverantwortung der Menschen, denen ich dies bei einem so breit über die Frankfurter Innenstadt angelegten Geläut aber auch zutraue. Denn wir möchten natürlich auch über Ostern hinaus an Pfingsten und den weiteren Ankerpunkten unseres Großen Stadtgeläutes dieses wieder im öffentlichen Raum zum Erklingen bringen“, betonte Becker.
Die heutige Komposition des Großen Stadtgeläuts geht auf den Glockensachverständigen Professor Paul Smets zurück, der das Geläut 1954 komponiert hat. Das erste Geläut aller Frankfurter Glocken geht aber auf das Jahr 1347 zurück. Den Auftakt macht die Bürgerglocke der Paulskirche. Es schließen sich die anderen fünf Glocken der Paulskirche an. Anschließend folgen die vier Glocken der Katharinenkirche an der Hauptwache, daraufhin stimmen die fünf Glocken der Liebfrauenkirche ein. Nördlich der Liebfrauchenkirche erklingen nun die vier Glocken der Peterskirche sowie die drei Glocken des Dominikanerklosters. Mit ihren sechs Glocken fügt sich die Leonhardskirche am Main ein sowie die vier Glocken vom Karmeliterkloster, die auch zum Großen Stadtgeläut gehören. Die vier Glocken der Alten Nikolaikirche am Römerberg vervollständigen die Komposition, bevor die südlichste und auf der anderen Mainseite gelegene Dreikönigskirche ins Stadtgeläut mit ihren fünf Glocken einsetzt. Zum Höhepunkt folgen die neun Glocken des Kaiserdoms. Unter ihnen die Gloriosa, die bekannteste Glocke Frankfurts. Sie ist über zweieinhalb Meter hoch und breit und mit 11.950 Kilogramm das Schwergewicht unter den Glocken der Frankfurter Innenstadtkirchen sowie die zweischwerste Bronzeglocke Deutschlands. Insgesamt wiegen die 50 Glocken der zehn Innenstadtkirchen gemeinsam 64.804 Kilogramm.
Die Termine des Großen Stadtgeläutes orientieren sich an den Hochfesten im Verlauf des Kirchenjahres, das am 1. Adventssonntag beginnt:
Samstag vor Ostern (Karsamstag) von 16.30 bis 17 Uhr
Samstag vor Pfingsten von 16.30 bis 17 Uhr
Samstag vor dem 1. Advent von 16.30 bis 17 Uhr
Heiligabend von 17 bis 17.30 Uhr
Es wird darum gebeten, vor Ort die Corona-Hygieneregeln zu beachten, dazu zählt das Tragen einer FFP2- oder medizinischen Maske und Abstandhalten von mindestens zwei Metern zu anderen Personen.
Pressemitteilung der Stadt Frankfurt